Kurz- Geschichte über Blumenthal

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Blumenthal

Vor genau 700 Jahren, am Feste des Apostel Thomas(20.Dezember) des Jahres 1282, wird Blumenthal erstmals urkundlich erwähnt. Walter von Blumenthal, wahrscheinlich ein Ministeriale der Herren von Schleiden, erscheint als Bürge für Konrad (III.) von Schleiden, Lysa, dessen Frau und den Sohn Friedrich. Der Herr von Schleiden, seine Frau und der Sohn Friedrich haben wenige Tage vorher dem Gerhard, Herrn von Blankenheim, ihrem nahen Verwandten, das Schloß Steffeln sowie in der Nähe gelegene Güter verkauft und dessen Sohn Gerhard übertragen. Walter von Blumenthal bürgt für die Einhaltung der Kaufbedingungen.

Soweit wir in der Geschichte zurückblicken können, üben die Herrschaft Reifferscheid und die Herrschaft Schleiden in Blumenthal Hoheitsrechte aus. Der Reifferscheider Bach schied die Hoheitsgebiete und sodann die Dorfstraße, die spätere Chaussee in Richtung Kirschseiffen. Der rechts der Dorfstraße gelegene Teil, der Weiher, das Werk, der Geißhövel und die Voßbach, lagen auf der Schleidener, der links der Dorfstraße gelegene Teil, die Büchelsgasse und die Laach, auf Reifferscheider Gebiet.

Mittelpunkt des Dorfes Blumenthal war über viele Jahrhunderte die Eisenhütte. Sie stand auf Schleidener Gebiet, wo die Flur „Auf dem Werk“ genannt wird. Ihre erste Erwähnung erfolgt in dem Bericht des Schleidener Wehrmeisters Syvert von Brechhusen am 1.Juni 1438, der neben den Hämmern und Hütten zu Hellenthal, Kirschseiffen, Müllershammer, Oberhausen, und Wiesgen den Hammer und die hutten(Hütte) zo Blomendail nennt.

Die Blüte der Eisenindustrie liegt in der Zeit zwischen den Jahren 1460 und 1580. Mit ihr geht ein Aufschwung für Bildung und Wissenschaft einher. Es ist die Zeit, da die Manderscheider in Schleiden regieren. In Schleiden wird 1505 eine Schule erwähnt, aus der Johannes Sleidanus, der Humanist und Geschichtsschreiber der Reformation, und Johannes Sturmius, Humanist und Pädagoge, hervorgehen. Sturm nennt als einen seiner Lehrer den Jakob von Blumenthal.

In Blumenthal sind schon im 16.Jahrhundert Zweige der bedeutendsten Reidtmeisterfamilien ansässig, die Peuchen, Poensgen und Schoeller, später auch dieAxmacher, Bastert, Virmond, Wolgart und Wein. Die Hüttenmeister Paul Peuchen (1765) und Laurenz Peuchen (1766) bauen die stattlichen Häuser „Auf dem Driesch“. Peter Jacob Poensgen(1790-1866), der den Niedergang der Eisenindustrie erleben mußte, ist der wohlhabendste und tatkräftigste Hüttenbesitzer der weiten Umgebung. Er erwirbt Anteile an den bedeutendsten Hüttenwerken der Nordeifel und ist zuletzt Alleininhaber der Reidtwerke in Blumenthal, Oberhausen, Kall, und Münchrath (b.Sötenich). In Blumenthal begründet er das Walzwerk (1845) und die Feindrahtzieherei (1848). Die Pfarrkirche St. Brigida, ein Kleinod der Spätgotik, entstand zu Anfang des 16. Jahrhunderts, als der Ort die Blütezeit der Eisenindustrie erlebte. Mit Unterstützung der Herren von Schleiden fand in der 2.Hälfte des 16. Jahrhunderts die Reformation Eingang in Blumenthal; eine beachtliche Anzahl der Bewohner nahm das lutherische Bekenntnis an und während ungefähr 50 Jahren hat die damalige Kapelle der evangelischen Gemeinde als Gotteshaus gedient.


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Die erste Wanderkarte der O.G. Blumenthal

erstellt von Josef Manderfeld 1928